Angesicht größerer Schwankungen an den Märkten kommen wieder vermehrt Sorgen der Anleger um die Liquiditätslage in turbulenten Zeiten auf.
Natürlich sind ETFs in Phasen erhöhter Belastungen ähnlichen Marktrisiken ausgesetzt wie andere Vermögenswerte. Damit verbunden ist auch die Preisspanne zwischen Kauf und Verkaufskurs. Diese erhöht sich, sobald die Turbulenzen an den Märkten steigen. Die Struktur der ETFs sorgt für zusätzliche Liquiditätsebenen. In der Realität sollte es durch sie weniger wahrscheinlich werden, dass Anleger auf Vermögenswerten sitzenbleiben, die sie im Fall von Marktturbulenzen nicht liquidieren können.
Bei einem herkömmlichen Investmentfonds stammt die Liquidität ausschließlich vom Fonds selbst. ETFs hingegen haben mehrere Liquiditätsebenen. Ganz einfach formuliert: Anleger haben die Option, ihre ETF-Anteile im Rahmen eines sogenannten Sekundärmarktgeschäfts einem anderen Anleger, oder direkt dem Emittenten, anzubieten.
Aber was, wenn sich kein williger Käufer findet? Genau da macht die Struktur eines ETFs den Unterschied. Wie wir bereits in einem früheren Artikel erläutert hatten, liegt eine der zentralen Eigenschaften eines ETFs in der Tatsache, dass das Angebot an Anteilen flexibel ist. Sollten sich also keine bereitwilligen Käufer finden, kann ein ETF-Anleger immer noch die Möglichkeit nutzen, seine Anteile an einen befugten Teilnehmer (Banken, Wertpapierhandelshäuser) im sogenannten direkten Handel zu verkaufen.
Somit verbleibt das Risiko der größeren Preisspanne zwischen Kauf und Verkaufskurs und einer Schließung der Börsen.