Letztens hatte ich wieder eine Anfrage von einem Interessenten der eine Immobilie verkauft hat und einen großen Betrag auf dem Konto hatte. Als wir über die langfristige Strategie einig waren kam die Frage: „Ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Investieren? Alles geht runter und wir haben so viel Unsicherheit.“
Natürlich kann man sagen ich warte ab was noch passiert und investiere später. Zum Glück sind wenigstens jetzt keine Negativzinsen mehr auf das Guthaben zu bezahlen. Jedoch macht es viele Kunden nervös eine größere Summe auf dem Konto liegen zu haben. Was kann man jedoch in solch einer Zeit machen?
Viele Anleger haben auch aus alten Krisen gelernt: Egal ob im Jahr 2000 beim Platzen der Internetblase, 2008 bei der Lehman-Pleite oder kurz darauf in der Eurokrise: Rückblickend hat sich immer wieder gezeigt, dass es am besten ist einfach investiert zu bleiben oder auch sukzessive zu investieren.
Deshalb ist aus strategischer Sicht, bei Kunden die Angst vor den Kapitalmärkten haben, ein guter Tipp immer nur einen Teil ihres Geldes sofort und den Rest ratierlich anzulegen. Viele denken bei ratierlichen Sparen immer an kleinere Summen, aber das ist auch mit größeren Beträgen insbesondere dann, wenn die Kauforders keine Transaktionskosten verursachen sehr gut möglich.
Das ratierliche Sparen macht bei kleinen als auch bei großen Beträgen Sinn. Früher wurde bei großen Beträgen eine Einmaltransaktion gemacht. Da hat mancher Kunde mehrere Hunderttausend Euro auf dem Konto angesammelt, die er dann in einer freien Minute investierte, ohne zu wissen ob es gerade ein günstiger Zeitpunkt war oder nicht – Hauptsache, das Thema Anlage war für ihn erledigt. Inzwischen ist eine Kombination aus Einmalbeträgen und hohen Sparraten die Regel. Manche Geldanlageregeln sind so banal, dass sie oft vergessen werden.