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12. Oktober 2021
Nachfolgefinanzierung für Unternehmer – Welche Arten gibt es?

Ist die Fra­ge nach dem „Wer“ ist der Käu­fer mei­nes Unter­neh­mens geklärt, steht bereits die nächs­te Fra­ge an: Wie wird der poten­zi­el­le neue Eigen­tü­mer die Nach­fol­ge­fi­nan­zie­rung stem­men? Dafür gibt es ver­schie­de­ne Optio­nen. Hier nur ein kur­zer Über­blick über die ver­schie­de­nen Formen:

Bar-Offer­te

Die Nach­fol­ge­fi­nan­zie­rung über freie Liqui­di­tät beim Käu­fer ist die wohl belieb­tes­te Vari­an­te – sowohl beim Nach­fol­ger als auch beim Ver­käu­fer. Es wird kein Kre­dit, kei­ne Bank und kei­ne exter­ne Finan­zie­rung benö­tigt. Der Nach­fol­ger setzt auf das Eigen­ka­pi­tal. Das Geschäft ist auf einen Schlag abge­wi­ckelt. Je nach Unter­neh­mens­grö­ße ist eine Bar-Offer­te nicht immer emp­feh­lens­wert, selbst wenn das Geld dazu vor­han­den ist: Es emp­fiehlt sich, dass über den Kauf hin­aus liqui­de Mit­tel im Unter­neh­men gehal­ten wer­den sollten.

Ver­käu­fer-Dar­le­hen/­Ven­dor Loan

Ein Kre­dit, den der Ver­käu­fer des Unter­neh­mens anbie­tet, bezeich­net man als Ven­dor Loan. Damit über­nimmt der bis­he­ri­ge Besit­zer die Rol­le der Bank. Hier ist aller­dings ein star­kes Ver­trau­ens­ver­hält­nis zwi­schen Käu­fer und Ver­käu­fer bei der Über­nah­me­fi­nan­zie­rung gefragt, da sol­che Kre­di­te meist als Nach­rang­dar­le­hen gehan­delt werden.

Earn-Out

Über den Earn-Out wird finan­ziert, wenn ein gewis­ser Betrag des Kauf­prei­ses erst spä­ter in Raten und meist erfolgs­ab­hän­gig gezahlt wird. Der Käu­fer des Unter­neh­mens gewinnt an Sicher­heit: Läuft das Unter­neh­men wirk­lich gut, kann er den Kauf­preis nach und nach abzah­len. Läuft das Geschäft wider­er­war­tend schlecht, bleibt ihm durch erfolgs­ab­hän­gi­ge Raten Luft.

Bank­kre­di­te und Darlehen

Die tra­di­tio­nel­le Nach­fol­ge­fi­nan­zie­rung erfolgt meist über einen Kre­dit durch eine Bank. Dabei bringt der Käu­fer Eigen­ka­pi­tal zum Kauf ein, der Rest der Kauf­sum­me wird über das Dar­le­hen finan­ziert. Oft wen­det sich der Ver­käu­fer hier­zu ver­trau­ens­voll an die Haus­bank des Unter­neh­mens. Die Bank kennt den Betrieb und die Zah­len und kann auch ein­schät­zen, ob eine Rück­zah­lung des Kre­dits rea­lis­tisch ist. Hier ist aller­dings sinn­voll, nicht nur auf ein Pferd zu set­zen. Holen Sie für einen Kre­dit bei der Nach­fol­ge­fi­nan­zie­rung unbe­dingt ver­schie­de­ne Ange­bo­te ein. Bereits eini­ge Pro­zent­punk­te weni­ger machen vie­le tau­send Euro bei den Kos­ten aus. Die­se las­sen sich spa­ren und bes­ser in das Unter­neh­men investieren.

För­der­mit­tel und Förderkredite

För­der­ban­ken wie die KfW unter­stüt­zen sowohl Unter­neh­men als auch Ein­zel­per­so­nen, die einen Betrieb über­neh­men bei der Nach­fol­ge­fi­nan­zie­rung. Vie­le Exis­tenz­grün­der, die sich um eine Nach­fol­ge­fi­nan­zie­rung bemü­hen, schre­cken aber immer noch vor För­der­kre­di­ten zurück. Grün­der­kre­di­te der KfW sind mitt­ler­wei­le leicht und sogar digi­tal beantragbar.

Ein unab­hän­gi­ger zer­ti­fi­zier­ter Cer­ti­fied Finan­cial Pla­ner auf Hono­rar­ba­sis ist in die­sem Pro­zess sehr hilf­reich. Denn er berück­sich­tigt nicht nur die Finan­zie­rung an sich son­dern auch die Wech­sel­wir­kun­gen von Pri­vat- ver­sus Betriebs­ver­mö­gen und den steu­er­li­chen und recht­li­chen Auswirkungen.