Niedrige Zinsen machen die Suche nach Rendite nicht einfach. Die unzähligen Finanzprodukte erschweren dem Anleger den schnellen Überblick. Zudem werden einige nicht im Detail verstanden und es wurden schlechte Erfahrungen gemacht. Viele setzen daher auf Vermögensberater. Doch wie finde ich einen guten Vermögensberater und was macht einen guten Berater aus”
Man erkennt einen seriösen Vermögensberater in erster Linie daran, dass er eine Zulassung gemäß dem Kreditwesengesetz hat, die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistung vergeben und beaufsichtigt wird. Entsprechende Anforderungen müssen hier erfüllt sein. Daneben existieren aber auch Finanzvermittler, die keine KWG-Lizenz benötigen.
Den vertrauensvollen und seriösen Vermögensberater kann man schon relativ schnell bei einem ersten persönlichen Gespräch erkennen. Er fällt durch seine vielen Fragen auf, die er Kunden zu relevanten Vermögensverhältnissen stellt. Es sollten jedoch noch die persönlichen als auch die steuerlichen und rechtlichen Aspekte abgefragt werden. Im ersten Gespräch geht es daher erst einmal vor allem um den Kunden selbst. Ähnlich wie beim Arzt, der sich vor der Diagnose auch ein Bild verschafft. Sofern ein Berater Ihnen im ersten Gespräch bereits Produkte anbietet, sollte man schon stutzig werden.
Neben den persönlichen Anlagezielen fragt ein Berater auch die finanzielle Gesamtsituation und die Risikobereitschaft ab. Für mich ist es wichtig zu wissen, mit welchen Anlagen der Anleger gute und mit welchen schlechte Erfahrungen gemacht hat. Im Vordergrund steht das Interesse und das gute Gefühl des Anlegers. Certified Financial Planner sind auf diese ausführliche Beratung spezialisiert. Ferner unterliegen sie ethischen Grundsätzen und erhalten die Zertifizierung nur mit entsprechender beruflicher Erfahrung und Ausbildung. Ferner müssen sie sich alle 2 Jahre mindestens 30 Stunden in verschiedenen Themen fortbilden.
Eine gute und erfolgreiche Beratung kostet, da ein guter Berater Research Kosten, Fortbildungskosten und weitere laufende Kosten die für seine Tätigkeit anfallen decken muss. Bei Banken und Vermittlern geschieht dies meist in Form von Bestandsprovisionen, Verwaltungskosten und Margen, die in den Produkten stecken und nicht im ersten Moment ersichtlich sind. Viele Berater kassieren vorab eine Gebühr. Alle diese Vorgehensweisen sind nicht mehr zeitgemäß und auch nicht im Interesse des Kunden. Die Beratung sollte rein auf Honorarbasis vorgenommen werden. Hier hat man die Sicherheit, dass die Beratung im Interesse des Anlegers erfolgt und alle Provisionen und Erträge Dritter an den Anleger weitergereicht werden.
Bei den Finanzprodukten werden Kosten immer als Renditekiller angesehen. Jedoch haben gerade gute und komplexe Produkte ihren Preis. Börsengehandelte ETF sind grundsätzlich gut und günstiger. Achtung! Hier gibt es Unterschiede und teilweise höhere Risiken als bei klassischen Finanzprodukten! Die Aufgabe des Beraters ist es hierbei, die guten und renditeträchtigen Finanzprodukte heraus zu picken, dem Anleger zum entsprechenden Profil vorzustellen und zu erläutern. Generell gilt, dass Kunden die Finger von Produkten oder Ratschlägen lassen sollten, die sie nicht innerhalb von ein paar Minuten verstanden haben.
Sind am Ende all diese Punkte erfüllt und die Sympathie stimmt, dann haben Sie den richtigen Berater für sich gefunden.