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30. November 2018
Was man noch vor dem Jahreswechsel überprüfen sollte

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Daher emp­fiehlt es sich, noch vor dem 31. Dezem­ber 2018 sei­ne Finan­zen und die steu­er­li­che Situa­ti­on zu überprüfen.

Im Hin­blick auf eine stra­te­gi­schen Finanz­pla­nung und des dar­in ent­hal­ten­den Bau­steins der Ver­mö­gens­ver­wal­tung soll­te man steu­er­li­che Ände­run­gen und Urtei­le des Bun­des­fi­nanz­ho­fes (BFH) auf­merk­sam ver­fol­gen. Es kann Aus­wir­kun­gen auf Ver­mö­gens­bau­stei­ne geben. Des­halb möch­te ich heu­te und in der nächs­ten Woche ein paar Infor­ma­tio­nen zu den vor­ge­nann­ten The­men geben:

Pro­blem­be­reich Ver­lust­ab­zug im Rah­men der Abgel­tung­s­teu­er
Bis­lang haben die Finanz­äm­ter Ver­lus­te aus Optio­nen (z.Bsp. Ver­fall ohne Wert­aus­gleich, Ver­kauf bei dem die Kos­ten höher waren als der Erlös) oder ähn­li­chen Geschäf­ten
nicht aner­kannt. Der BFH hat die Ein­schrän­kung der Aner­ken­nung von Ver­lus­ten durch die Finanz­ver­wal­tung auf­ge­ho­ben:
Auf­grund des Gerichts­ent­scheids und des Schrei­bens vom 12.04.2018 des Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums, wer­den fol­gen­de Ver­lus­te steu­er­lich aner­kannt:
• Ver­fall von Opti­ons­rech­ten
• Ver­lus­te eines Still­hal­ters in Opti­ons­ge­schäf­ten in Form der Zah­lung eines Bar­aus­gleichs
• Ver­lus­te aus Zins­be­gren­zungs­ver­ein­ba­run­gen ohne tat­säch­li­chen Zins­aus­gleich
• Ver­lus­te aus „Knock-out-Optio­nen“ und „Knock-out-Zer­ti­fi­ka­ten“

BFH Urteil zu pri­va­ten Dar­le­hens­for­de­run­gen
Hat man ein pri­va­tes Dar­le­hen gege­ben und der Schuld­ner ist Insol­venz gegan­gen hat das Finanz­amt bis­lang die­sen Ver­lust nicht aner­kannt. Der BFH hat mit dem Urteil
vom 24. Okto­ber 2017 den Insol­venz­be­ding­ten Aus­fall einer pri­va­ten Dar­le­hens­for­de­rung als Ver­lust bei den Ein­künf­ten aus Kapi­tal­ver­mö­gen aner­kannt. Die Ver­rech­nung
gilt jedoch nur, wenn das Insol­venz­ver­fah­ren abge­schlos­sen ist.
Wich­tig für Anle­ger: Dies gilt auch für Anlei­hen und Zertifikate.

Ehe­gat­ten­zu­wen­dun­gen
Beim gesetz­li­chen Güter­stand der Zuge­winn­ge­mein­schaft wird der Zuge­winn erst abge­rech­net, sobald der Güter­stand been­det wird. Ent­we­der durch Wech­sel des Güter­stan­des
(sog. Güter­stands­klau­sel), Schei­dung oder Tod eines Ehe­gat­ten. Der Aus­gleichs­be­trag bleibt schen­kungs- und erb­schaft­steu­er­frei (§ 5 ErbStG).
Zu prü­fen ist, ob Schen­kun­gen wäh­rend der Ehe auf den künf­ti­gen Zuge­winn­aus­gleich ange­rech­net wer­den sol­len (§ 1380 BGB, § 29 ErbStG). Es emp­fiehlt sich ent­spre­chen­de Ver­ein­ba­run­gen schrift­lich zu treffen.

Als Ver­mö­gens­ver­wal­ter wei­ßen wir all­ge­mein dar­auf­hin. Sofern man von den hier vor­ge­stell­ten Aspek­ten betrof­fen ist, ist es drin­gend rat­sam Kon­takt mit sei­nem Steu­er­be­ra­ter auf­zu­neh­men und den Sach­ver­halt prü­fen zu lassen.